Skitouren auf Pisten: DAV und Verband Deutscher Seilbahnen appellieren gemeinsam an Tourengeher, die zehn DAV-Regeln und örtliche Regelungen konsequent zu beachten! Skitourengehen auf Pisten hat weiter an Beliebtheit gewonnen. Mit diesem Trend können Risiken und Konflikte entstehen, etwa durch Gegenverkehr während des Skibetriebs an Engstellen oder beim Queren unübersichtlicher Pistenabschnitte. Lebensgefahr droht Tourengehern, die nach Skibetrieb unterwegs sind, wenn Pisten mit Hilfe von Seilwinden präpariert oder Lawinen abgesprengt werden! Der Deutsche Alpenverein vermittelt seit 2003, um im Dialog mit allen Betroffenen einvernehmliche Lösungen zu erzielen, und arbeitet seither mit dem Verband Deutscher Seilbahnen und Schlepplifte (VDS), Bayerischen Innen- und Bayerischen Umweltministerium, Landesamt für Umwelt, Deutschen Skiverband, Lawinenwarndienst sowie den Lift- und Bahnbetreibern, Gemeinden und zustän- digen DAV-Sektionen eng zusammen. Dabei wurden die zehn DAV-Regeln für Skitouren auf Pisten Is. S. 39) und lokale Regelungen der Skigebiete erarbeitet. Ein Nichtbeachten dieser Regeln führt zu einer Verschärfung

der Konflikte.

Angebote in allen bayerischen Skigebieten Seit dem Winter 201012011 gibt es jedoch unterschiedliche Rechtsauffassungen zwischen dem DAV und dem VDS, insbesondere zur Frage pauschaler Sperrungen ganzer Skigebiete. Davon unabhängig ist es den beiden Verbänden über den Sommer 2011 gelungen, sich auf eine gemeinsame Position zum Thema .Skitouren auf Pisten” zu einigen, die drei zentrale Punkte enthält:

• Skitourengeher auf Pisten sind verpflichtet, sich an die zehn allgemeinen DAV-Regeln und an die örtlichen Regelungen der Skigebiete zu halten.

• DAV und VDS bringen sich aktiv ein, um Konflikte durch Skitouren auf Pisten zu lösen. Ziel ist es, zu erreichen, dass in allen bayerischen Skigebieten Aufstiegsmöglichkeiten für Tourengeher zur Verfügung stehen.

• Zeitlich befristete Sperrungen von Pistenabschnitten (etwa Engpassagen), bestimmten Abfahrten oder Skiwegen zur Vermeidung von Unfallgefahren können in Einzelfallen nötig sein.

Immer mehr Skigebiete der Bayerischen Alpen beweisen durch innovative Angebote, dass ein konflikt- freies Miteinander funktionieren kann. Gute Beispiele sind Unternberg/Ruhpolding. Hörnle/Bad Kohlgrub, Kolben/Oberammergau oder Tegelberg/Schwangau. Für sechs oberbayerische Skigebiete mit besonderem Handlungsbedarf konnten bei Gesprächsrunden, die der DAV in den zurückliegenden Monaten moderierte, akzeptable Kompromisse gefunden werden.

Als richtungweisend zeichnet sich die Lösung für das Classic-Skigebiet von Garmisch-Partenkirchen ab, wo es eine ausgewiesene, präparierte, teils sogar (mit-)beschneite Aufstiegsspur geben wird. Das Ziel, Aufstiegsmöglichkeiten in allen bayerischen Skigebieten zur Verfügung zu stellen, könnte damit schon bald erreicht sein.

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