Der Onlinehändler Sportsprofi Schmid aus Grafenau im Bayerischen Wald hat Antrag auf Insolvenz gestellt. Grund sei ein Liquiditätsengpass, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Sportsprofi Schmid zählt eigenen Angaben zufolge mit rund 1,2 Milhonen Kunden zu den größten Onlinehändlern für Sport- und Freizeitartikel in Deutschland.

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Neue Herstellervorgaben hätten das Onlinegeschäft unter Druck gebracht, heißt es in der Mitteilung. „Verschiedene große Hersteller haben uns untersagt, über Ebay oder Amazon zu verkaufen, damit ist uns in kurzer Zeit nahezu die Hälfte des Umsatzes weggebrochen“, so Firmengründer und Geschäftsführer Andreas Schmid. Dadurch fehle dem Unternehmen fest eingeplante Liquidität. Der Onlinehändler habe jetzt darauf reagieren müssen und Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt, um mit Unterstützung eines erfahrenen Sanierungsexperten das Geschäft auf eine neue Basis zu stellen.

Dieser Experte sei der Münchner Fachanwalt Dr. Michael Jaffe, der zum vorläufigen Insolvenzverwalterbestellt worden sei. Jaffe wurde deutschlandweit bekannt unter an-derem als Insolvenzverwalter des Medienkonzerns Kirchmedia. Er war auch schon im Landkreis Freyung-Grafenau als Insolvenzverwalter tätig – beim Wohnwagenhersteller Knaus Tabbert aus Jandelsbrunn.

Jaffe habe bereits die rund 30 Mitarbeiter über den weiteren Verfahrensablauf informiert. Die gute Nachricht für die Mitarbeiter dabei: Für sie ändere sich aktuell nichts an ihrem Arbeitsverhältnis und die Vorfinanzierung des ihnen zuste­henden Insolvenzgeldes sei schon auf dem Weg, so dass sie in den nächsten Tagen die ihnen zustehen­den Zahlungen erhalten werden. „Nach meinen ersten Eindrücken ist Sportsprofi Schmid sanierungs­fähig. Wir sind jetzt dabei, alle Ab­läufe zu analysieren, um eine neue tragfähige Struktur zu gestalten“, so Insolvenzverwalter Jaffe.

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4 Kommentare zu “Sportsprofi ist insolvent”

  1. toni b. sagt:

    die machen dohc 20 millionen umsatz? wie kann man da pleite gehen?

  2. Camping XXL sagt:

    Der Umsatz sagt nichts aus, ob man Wettbewerbsfähig ist oder nicht. Zalando hat weitaus höhere Umsatzzahlen und schreibt, nur als Beispiel, auch rote Zahlen. Trotzdem, bei einem solch riesigen Kundenstamm sollte eine Sanierung möglich sein. Vermutlich wird wie so oft erstmal ein Teil der Belegschaft entlassen, weil Lohnkosten der höchste Kostenfaktor in einem Unternehmen sind.

  3. Jochen sagt:

    Wenn Hersteller sich in die Vertriebspolitik des Händlers einmischen, dann wird es immer schwierig. Speziell wenn amazon und ebay als Kanäle wegfallen, welche nunmal einen hohen Traffic generieren. Vielleicht hätte man aber auch einfach mehr in den Bereich Suchmaschinenmarketing investieren müssen, das Email Marketing optimieren und Conversiontests durchführen.

    Grade mal nach dem Shop gegoggelt, aha, heisst jetzt also StylePit. Shop is solala gemacht, 0815 ansprechend, nichtmal TrustedShop Siegel o.ä. – naja, wenn der vorhin genauso war oder schlechter dann wundert es mich nicht dass da der Ofen ausging.

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