Abrakadabra und schwuppdiwupp – wo ist er wohl, der 100-Euro-Schein?Wer jetzt den Notgroschen von Tante Edeltraud mit lässigem Lächeln aus der Socke eines Enkelkindes oder hinter den Ohren ihrer Freundin Helga hervorzaubern kann, ist garantiert der Star des Familienfestes – und hat seine beeindruckenden Tricks eventuell beim Schnupperkurs in einer Zauberschule gelernt.

Zum Beispiel bei Christian Jedinat, der regelmäßig die Kniffe seiner Profession für Laien erläutert. »In meinen Kursen sind überwiegend Männer, weil Männer ihn als originelles Geschenk von ihren Frauen bekommen. Oder weil sie sich einen Kindheitstraum erfüllen wollen. Und weil sich Männer nun mal gerne in Szene setzen. Es freut sie, wenn sie in geselliger Runde einen überraschenden, verblüffenden, unterhaltsamen Beitrag leisten können.« Also packen die Zauberlehrlinge für ein Wochenende ihr Bündel und widmen sich ganz dem gekonnten Spiel mit der Illusion, mit Spielkarten und Chiffontüchern, Zauberstäben, Würfelbechern, Münzen und künstlichen Blumensträußen, um sie zu verwandeln oder verschwinden zu lassen. Wer als kleiner Junge nicht kapiert hat, wie sich die Metallringe voneinander lösen lassen oder der Zauberstab mit der weißen Manschette im Ärmel verschwindet, kann endlich lernen, wie man es richtig macht.

Im Grunde beruht die Zauberei auf physikalischen Phänomenen, der Rest ist Übung, Fingerfertigkeit, Fantasie, Intuition und Illusion, berichtet der Profi. »Doch mit dem Trickgeheimnis allein, also der Information, wie ein Trick funktioniert, ist es bei Weitem nicht getan.« Das viel zitierte Schweigegebot des Magischen Zirkels stelle dabei aber keine Hürde dar. Kunststücke und Kniffe, die über das Niveau eines handelsüblichen Zauberkoffers hinausgehen, dürfen prinzipiell nicht verraten werden. Dies gelte aber nur für Veröffentlichungen in den Medien, in ihren Kursen können Zauberprofis jederzeit über die Geheimnisse der Magie plaudern.

Vor allem lernt der enthusiastische Zauberlehrling in einer kleinen Gruppe, wie man die Macht der Illusion überzeugend einsetzt. Wie man sein Publikum so ablenkt, dass es überhaupt nicht bemerkt, wie der Meister auf der Bühne ein Kaninchen in den Hut schiebt, um es Sekunden später wieder hervorzuholen …

Das Potenzial zum magischen Unterhalter zumindest im kleinen Kreis hat fast jeder – glaubt der Zaubermeister. Technisch geschickten, aber eher introvertierten Schülern zeigt er, wie sie die Aufmerksamkeit ihres Publikums umleiten und das Timing ihrer Vorstellung optimieren können. Bei geborenen Entertainern, die mit persönlichem Einsatz locker von den Schwächen ihrer Vorführung ablenken, reicht manchmal schon das Drehen des Handgelenks im richtigen Moment – und der Trick funktioniert »Und dann gibt es auch die Präsentstionskanonen! Die bräuchten eigenttich gar nicht zu zaubern, weil sie ihre Zuschauer längst bezaubert haben«, In lockerer Runde kann sich so jeder Teilnehmer individuell entwickeln und sein eigenes Programm einstudieren.

Gelegentlich setzen Zauberschüler ihre Kenntnisse auch bei der ehrenamtlichen Arbeit mit Kindern oder im Beruf ein, schließlich lockern verblüffende Showeinlagen wie die »Wasserzeitung« oder die »Reisschalen-Routine« auch eine Unterrichtsstunde oder ein Schulungsseminar auf.

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Etwa zehn Prozent der Neulinge lassen sich von der Magie infizieren und besuchen einen Aufbaukurs, bei dem Themen wie das Realisieren eigener Ideen und die aufwendige Präsentation von Tricks auf dem Programm stehen. Die weiterführenden Workshops mit erfahrenen Referenten und Trainern aus dem Profibereich finden ausschließlich in der Zauberzentrale in Rösrath statt, wo die Schüler auch untergebracht werden können. Und möglicherweise treffen die Ausbilder ihre Eleven etwas später wieder als Showeinlage bei einem siebengängigen Zauberdinner. In der Event-gastronomie sind Kombinationen aus Gaumenschmaus und Entertainment derzeit voll im Trend. »]a, die Berufsaussichten für Zauberer sind wirklich gut«, urteilt Magier Jedinat.

Infos Zauberlehrling

Konkt: Zauberschule Jedinat, Instiitut für Zauberkunst und Coaching, Kupfersiefer Mühle, Großhecker Weg 1, 51503 Rösrath, Tel. 0 22 05/9 04 73 17, www.die-zauberschule.de. Wochenendkurse für max. 11 Teilnehmer in München, Stuttgart, Frankfurt, Köln und Hamburg inkl, Verpflegung und Requisiten ab 365 €. Weiterführende Basis- und Aufbaukurse in Rösrath auf Anfrage.
Lage und Anfahrt: Nordrhein-Westfalen. A3 bis Ausfahrt Rösrath, zunächst in Richtung Rösrath, dann rechts Richtung Heiligenthal, durch Oberschönrath fahren, dann nach einer Gefällestrecke links in den Großhecker Weg einbiegen, noch durch den Ort bis in den Wald zur Mühle fahren.
Essen und Unterkunft: Nicht nur Feinschmecker aus Köln und Umgebung schätzen die französischen Spezialitäten sowie das neungängige Gourmetmenü mit Perlhuhn-Terrine und Seeteufelmedaillons im Le Restaurant Klostermühle, Zum Eulenbroicher Auel 15, 51503 Ratingen, Tel. 0 22 05/47 58, www.restaurant-klostermuehle.de; Mi-50 12-14, 19-22 Uhr.

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