Milliardär Nicolas Berggruen erhält Zuschlag

Der Flächenbrand von 160.000 qm Verkaufsfläche bei Karstadt Sports ist vorerst gelöscht. Nicolas Berggruen hat bekanntlich für eine Kaufsumme von 70 Mio. EUR den Zuschlag für die insolvente Warenhauskette Karstadt erhalten. Damit laufen die sich ins Spiel gebrachten Interessenten Otto/Scheck, Wöhrl und Metro ins Leere – vorerst, denn ganz ist Karstadt noch nicht gerettet.

Otto war an einigen der insgesamt 26 Karstadt-Sporthäuser für seine Tochter Sport Scheck interessiert, und Metro wollte für seinen Kaufhof etwa 30 bis 45 der insgesamt 120 Karstadt-Warenhäuser übernehmen. Auch Wöhrl bekundete sein Interesse an einigen Standorten.
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Sie alle bereiteten sich schon auf die Zerschlagung von Karstadt vor. Sollte kein Käufer für die insolvente Kette gefunden werden, wollten sie die Marktanteile von diesem ehemaligen “Marktführer im Sportartikelhandel” gewinnen. Als dieser sieht sich immer noch Karstadts Sportchef Andreas Boznar. In der Unit “Karstadt Sports”, die mittlerweile in der Karstadt Warenhaus GmbH integriert  ist, verantwortet Boznar zusammen mit Karstadt-Sports-Verkaufsleiter Günter Föckersberger eine Sport-Verkaufsfläche von rund 160.000 qm, verteilt auf 26 Sporthäuser und 67 Sportabteilungen in 86 Warenhäusern.

Mit dem Mitbieter und Eigentümer von 86 Karstadt-Warenhäusern, dem Konsortium Highstreet, muss sich Nicolas Berggruen aber noch über die Höhe der Mieten einigen – sonst wird auch Karstadt wie zuvor seine Mutter Arcandor zerschlagen. Ein Grund für die Karstadt-Pleite seien die überhöhten Mieten von Highstreet gewesen, die zwei Drittel aller Karstadt-Immobilien besitzen, hieß es im Vorfeld. Zusätzlich zu dem Sanierungsbeitrag von 160 Mio. EUR über drei Jahre sei Highstreet zu weiteren Mietsenkungen “von 230 Mio. EUR in den nächsten fünf Jahren” bereit, meint ein Highstreet-Sprecher. Werde diese Offerte nicht angenommen, steige “die Wahrscheinlichkeit einer Liquidation von Karstadt erheblich”.

Nicolas Berggruen, Sohn des inzwischen verstorbenen Berliner Kustsammlers und Mäzens Heinz Berggruen, war Farvorit auch der Arbeitnehmer. Er hatte im Gegensatz zu den anderen Interessenten (der schwedischen Invetmentgesellschaft Triton und dem Russen Artur Pachomov) nicht vor, Arbeitsplätze zu kürzen und keine Filial-Schließungen in der Schublade. Stattdessen präsentierte sich der 48-jährige Milliardär als ein strategischer Investor, dem es vielmehr darum gehe, die “Kultmarke Karstadt” wieder “auf Kurs zu bringen”.

Quelle: SAZ

Karstadt verkauft, aber noch nicht gerettet

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