Sie wirken von Ferne wie Skilangläufer. Im Sommer? Nein, mehr wie Walker. Oder doch eher wie Skater? Nur mit Stöcken. Aber halt: Die fahren ja querfeldein. Es sind Skiker, die an der schleswig-holsteinischen Ostsee ihr Sportparadies gefunden haben. Richtig gehört: Skiker – eine Mischung aus Skatern und Bikern. Unter den Füßen kurze Bretter, die auf jeweils zwei größeren Rollen laufen. Vielleicht sollte man sich das Ganze vor Ort einfach selbst anschauen, beispielsweise im Ostseebad Kellenhusen nordöstlich von Grömitz. Hier befindet sich ein sog. Skike Point. Und wer weiß: Der eine oder andere wird dann vielleicht auch umsteigen – auf die Bretter. Vielmehr die Rollen!

Die Art der Bewegung entspricht dem Skaten, aber man führt sie dort aus, wo man sonst mit dem Bike unterwegs ist, weil die Skates das einfach nicht mitmachen würden: auf unbefestigten Feld- und Waldwegen, querfeldein, offroad sozusagen. Der Vorteil: Man genießt die herrliche Naturlandschaft, bringt den Kreislauf in Schwung und trainiert die Skaterfähigkeiten. Eine runde Sache und scheinbar einfach.

Am Skike Point Kellenhusen

Doch nein, so einfach nun auch wieder nicht. Und genau deshalb gibt es in dem ehemaligen Fischerörtchen Kellenhusen einen Skike Point. Hier kann man üben, Trainingsstunden absolvieren oder sich mit anderen Skikern austauschen – bevor man sich ins offene Gelände wagt. Skiketrainer wie Marco Preuß vermitteln einem das Einmal eins dieser neuen Trendsportart, die unheimlich gut ankommt, wie er sagt »Denn das Besondere beim Skiken ist, dass man aufgrund eines guten Bremssystems auch auf unbefestigten Wegen bergab fahren kann, was mit Inlinern nicht möglich ist«, erklärt Preuß, der in verschiedenen Kursen die Techniken des Skikens vermittelt. Er weiß aus der Praxis: »Wer bereits Erfahrungen im Skilanglauf, Eislaufen oder im Nordic Walking besitzt, erlernt die Technik recht schnell. Diejenigen, die noch nie auf Rollen oder Kufen gestanden haben, brauchen etwas länger.« Preuß nimmt sich viel Zeit für seine Schüler, zumal die Gruppen klein sind, sechs Personen maximal. Denn nur so kann er auf sie individuell eingehen und bei Stolperschritten auch zur Stelle sein.

Geeignet ist der Trendsport eigentlich für alle, auch für diejenigen, die sportlich etwas Nachholbedarf haben. Ob junge Leute, der etwas reifere Jahrgang oder Gemütliche mit Übergewicht und wenig Kondition – mitmachen kann jeder, der etwas für seine Gesundheit tun möchte. Zumal die neue Sportart angeblich nicht nur Herz und Kreislauf stärkt, sondern auch Gelenke, Bänder und Sehnen schont. Nur wenn bestimmte medizinische Gründe wie Knochenerkrankungen o. Ä. dagegen sprechen, sollte man das Skiken lieber sein lassen.

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Sieben traumhafte Skike-Routen

Sieben unterschiedlich schwere Routen mit einer Länge zwischen 3 und 10 km sind in Kellenhusen ausgeschildert – zur einen Seite die Brandung der Ostsee im Blick, zur anderen ausgedehnte Wälder. Die Skiker sind begeistert von dem hervorragenden Streckennetz, das ihnen herrlich abwechslungsreiche Offroadtouren eröffnet. Startpunkt ist entweder am Kurzentrum oder am Waldparkplatz. Die einen schwören auf die Klostersee-Route, die durch den über 580 ha großen Erholungswald führt, vorbei an der Wasserstandseiche, an der, lange bevor die Deiche erbaut wurden, bei Sturmfluten der Wasserstand abgelesen wurde. Andere wiederum fasziniert die Moor-Route, die um das längst trockengelegte Dahmer Moor herumführt. Die Strecke verläuft direkt am Meer, an einem Leuchtturm vorbei, und man genießt dabei einen fantastischen Panoramablick über die Lübecker Bucht, bei gutem Wetter bis nach Timmendorf und Travemünde. Sofern man diesen bereits genießen kann und nicht mehr allzu wackelig auf den Rollen, pardon, Skikes steht …

Infos Skiken

Kontakt: Kurverwaltung Kellenhusen, Strandpromenade 1 S, 23746 Kellenhusen, Tel. 0 43 64/4 97 50, www.kellenhusen.de. www.skike.com. Jede Woche finden mehrere Schnupperkurse statt (Dauer 1,5-2 Std., ca.15 €) oder auch Einsteigerkurse (4-5 Std., ca. 60 €). Kurse auch für Kinder ab 13 Jahren. Mit der Ostseekarte sind alle Kurse vergünstigt. Anmeldung an der Rezeption der Kurverwaltung.
Lage und Anfahrt: Schleswig-Holstein, ca. 50 km nördlich von Lübeck. Man erreicht Kellenhusen über die A 1 Lübeck-Puttgarden in etwa 40 Min. ab Lübeck.
Ausrüstung: Skikes werden im Rahmen einer Trainingseinheit kostenlos zur Verfügung gestellt. Nach Möglichkeit sollten Sie Helm und Knieschoner mitbringen.
Essen und Unterkunft: Die meisten Besucher quartieren sich in einem der zahlreichen Ferienhäuser in Kellenhusen ein, zumal die Auswahl an Hotels nicht umwerfend ist. Eines davon ist das freundlich moderne Drei-Sterne-Hotel Erholung in Strand nähe, das insbesondere auf Familien eingestellt ist. Strandstraße 1, 23746 Ostseebad Kellenhusen, Tel. 0 43 64/47 09 60, www.hotel-erholung.de.
Spezialitäten der Ostseeküche mit mediterraner Anklängen – das macht das Restaurant Weinforth, keine zwei Minuten vom Strand entfernt, so sympathisch. Am Ring 11, 23746 Kellenhusen, Tel. 0 4364/471606. Mo-Do 17-22 Uhr.

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2 Kommentare zu “Skiken – Langlaufen im Sommer”

  1. Hallo,

    bin einer der Skikeaussbilder und für die Ausbildung beim Point in Kellenhusen verantwortlich.
    Nehme an, Sie haben das Skikebild von Marco Preuss bekommen, der nicht mehr zuständig ist.
    Evi Sachenbacher ist nicht mehr <Vertragspartner, daher könnte es Probleme mit dem Management geben.
    Bitte nehmen Sie doch das super Foto von der http://www.kellenhusen.de
    Zuständig dort ist Romain Leroyer unter animation@kellenhusen.de
    oder über http://www.kellenhusen.de zu erreichen.

    Beste Grüße
    Dirk Rosenberg
    Skikepoint Starnberger SEE

  2. Thomas sagt:

    Hallo,

    ich war schön öfters in Kellenhusen und es hat uns immer sehr gut gefallen. Ich bin selbst Skike Trainer in der Nähe von Köln.( http://www.cross-skating-koeln.de) Wennich m,al wieder bei Euich bin werde ich auf jeden Fall mal eure Strecken testen.

    Grüße
    Thomas

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