Als Vorbilder können und wollen sie nicht gelten, die Kletterer und Kletterinnen, die in den höchsten Schwierigkeitsgraden “free solo” unterwegs sind. Trotzdem feiert Alexander Huber ihr Tun mit sprachlichen Eliteformeln wie “rein, ungeschminkt, kompromisslos”. Allerdings beweist die  eindrucksvolle Galerie der Protagonisten von Paul Preuß bis Iohn Bachar, dass das Klettern ohne kleinste Sicherheitsreserve immer den maximalen Einsatz und mitunter das Leben fordert. Huber rechtfertigt die eigenen Ausnahmeleistungen (Zinnen-Direttissima, VII +, Kommunist, X+) als eine extreme Form des “In-sich-hinen-Gehens”, der Selbst- und zugleich Welterfahrung also. Etwas vom “Rausch der Leere” und ebenso von der damit verbundenen Gefahr vermitteln auch die atemberaubenden, großformatigen Bilder, überwiegend vom Altmeister Heinz Zak. Mit einiger Überzeugungskraft legt Huber, dar wie er seine natürlichen Ängste überwindet und durch intensive Vorbereitung das Risiko kalkulierbar macht. Die Vision und den Willen, die Grenze, den “point of no return” zu überschreiten, haben indes wohl Spitzensport und Wahnsinn gemeinsam.
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Ein Kommentar zu “Free Solo von Alexander Huber”

  1. Solo Begehungen? Da frage ich mich ja immer wieder ob die total durchgeknallt sind. Ich bin mir sicher, doch auch einiges theoretisch solo bezwingen zu können, aber es kann halt immer mal ein Griff oder Tritt ausbrechen. Da hilft dann ein ruhiges Inneres auch nicht mehr besonders weiter. Dennoch immer wieder faszinierend so etwas zu sehen/lesen. Ich erinnere mich da immer an ein Video wo Dean Potter solo die Nose geht und an einer Seilschaft vorbeirennt.

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