Live bei der »Küstenwache«

Adventure Urlaub mal etwas anders:

Fans der »Küstenwache« aufgepasst: In Neustadt an der Ostsee wird die beliebte ZDF- Vorabendserie gedreht. Und Urlauber können live dabei sein, wenn die Truppe um Käpt’n Ehlers ihren nächsten Einsatz auf der Ostsee fährt oder wenn die »Albatros 11« Dich einer spektakulären Rettung in den Hafen zurückkehrt. Selbst wenn gerade kein Drehtag ist: Das Studio 1, in dem die ersten hundert Folgen entstanden sind, erlaubt in dem Sommermonaten einen spannenden Blick hinter die Kulissen.

In diesem Studio befinden sich die Originalkulissen der ersten Staffel und ab und an wird hier noch gedreht. Denn nur an ganz wenigen Tagen chartert die Filmcrew die echte »Albatros«, die im Dienst der Bundespolizei steht, fährt mit hinaus und produziert auf hoher See. Teuer und aufwendig sind solche Fahrten, die an maximal zwei Tagen pro Monat stattfinden. An den anderen Drehtagen heißt es: Klappe! Kamera ab!« im neuen Studio 2, in dem alles haargenau so aussieht wie auf der »Albatros II«, dem Schiff, das 2004 für die wirkliche Küstenwache in Dienst gestellt wurde.

Geheimnisse des Films

Eigentlich schade um das nun unbrauchbar gewordene Studio 1, dachten sich begeisterte Fans, gründeten einen Club, der eng mit dem Bundespolizeiamt See zusammenarbeitet, und verwandelten das Studio 1 in ein ungewöhnliches, lebendiges Museum. Besucher lernen bei einer Besichtigung den Funkraum, die Kojen, die Kombüse und natürlich die Brücke kennen – hinter der sich künstliche Horizonte auftun! Genau hier, auf der Brücke, stand er also immer, der Maschinist Wolfgang Unterbaur (Elmar Gehlen), und rauchte in aller Seelenruhe seine Zigarre, bevor er dann … in den Kulissen verschwand! »Gewissermaßen wird man auch entzaubert, wenn die Geheimnisse des Filmens gelüftet werden«, lacht Katarina Clarus vom Küstenwache-Fanclub. »Denn natürlich erkennt man hier, dass das alles nicht echt ist.« Und doch ist es ungeheuer aufregend zu erfahren, mit welchen Tricks und Mitteln ein solcher Film überhaupt entsteht. Wenn man vor Wänden steht, die einfach rausgeklappt werden und hinter denen sich neue Kulissen auftun. Der Fernsehzuschauer merkt am Bildschirm von alledem rein gar nichts.

Requisiten und Effekte

Die Mitarbeiter bieten auf Wunsch Führungen durch das Studio an, die informativ und lustig zugleich sind. Besucher können dabei auch die Requisiten bestaunen. »Fast alles leiht man sich irgendwo aus«, weiß Katarina Clarus. Doch manchmal funktioniert das mit dem Leihen auch nicht, etwa in der Folge, als einem Fischer eine Mine aus dem Zweiten Weltkrieg ins Netz gegangen war. Die Küstenwache wurde alarmiert, die »Albatros« brach zu einer heiklen und lebensgefährlichen Mission auf. Zum Glück gelang es der Crew, die mit äußerster Präzision, viel Umsicht und Fingerspitzengefühl ans Werk ging, in letzter Minute die Mine zu entschärfen. Doch wer leiht einem schon eine Mine? Also musste sie mithilfe eines riesigen Gummiballs aufwendig nachgebaut werden. Eine künstlerische Meisterleistung. Und die Wirkung ist in der Tat verblüffend: Die olle verrostete und vergammelte Mine sieht absolut echt aus. Und kann im Studio 1 besichtigt werden. Ebenso die Zarenkrone. Sie erinnern sich an die Folge, als der Zarenschatz gestohlen wurde? Klar, dass die russischen Museen da nicht mitspielten. Also hieß es eine Zarenkrone selber herstellen. »Auf Flohmärkten haben Mitarbeiter nach Strass und funkelnden Edelsteinen gesucht, denn natürlich musste die Krone echt aussehen«, so Clarus. Und das tut sie auch. Bei einer Besichtigung erläutern die Mitarbeiter auch sehr anschaulich, wie die einzelnen Effekte funktionieren, wie es z. B. sein kann, dass man jemandem eine Bratpfanne oder gar eine Vase auf den Kopf knallt, ohne dass der Schauspieler verletzt zu Boden geht und hinterher wochenlang ausfallen muss. Doch woraus das Crashglas besteht, verraten wir an dieser Stelle nicht. Auch nicht, wie die Abdrücke des Haigebisses in das Surfbrett gekommen sind.

Filmszenen zur Einstimmung

Für alle, die die Serie noch nicht kennen: Gleich am Eingang dienen neben der Fotoausstellung zwei Trailer zur Einstimmung – mit den Highlights aus den ersten 100 Folgen sowie unveröffentlichten Filmaufnahmen. Und wenn Sie dann in die Kajüte von Käpt’n EWers (Rüdiger Joswig) kommen, an seinem Tisch Platz nehmen, dann können Sie auch einen Blick in die einzelnen Drehbücher werfen. Es ist recht amüsant zu erfahren, wie die Filmschauspieler arbeiten, warum sie den einen oder anderen Text erst gar nicht auswendig lernen müssen und welche Hilfsmittel und Tricks ihnen zur Verfügung stehen.

Übrigens: An manchen Tagen sind auch die Schauspieler im Studio – zum Dreh, zur Autogrammstunde oder einfach nur so. Vielleicht aber haben Sie ja selbst Lust auf eine Rolle bei der »Küstenwache«, Dann sollten Sie sich rechtzeitig anmelden, wenn wieder Komparsen gesucht werden. Denn regelmäßig finden Komparsen-Castings statt. Wer weiß? Vielleicht ist das ja der Beginn einer großen Karriere oder zumindest der Beginn einer wunderbaren Freundschaft – mit der »Albatros«, Käptn EWers und der ganzen Crew.

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Infos Studio 1 »Küstenwache«

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