Genau das Richtige für Tiefschnee-Abenteuer sind die neuen technischen Skiwear-Kollektionen. Dicht dank Membran-Technologien und Koppelmechanismen, kommen sie entweder leicht isoliert oder auch als Shell für Alpinisten. Die neuen Jacken und Hosen überzeugen durch weiche, elastische Materialien und perfekten Sitz, knallige Uni-Farbstellung ziehen die Aufmerksamkeit auf sich.

Auch wennn der erste Schneefall dieses Winters lange auf sich warten ließ – dem Enthusiasmus der Skischneider hat das keinen Abbruch getan. Mit viel farbenfroher Funktionspower kommen die neuen Kollektionen für Winter 10/11 daher.  Sie sind  für alle Bedingungen konzipiert, halten warm und im Tiefschnee vor allem auch dicht. Die meisten funktionellen Kollektionen zielen nämlich auf die immer größer werdende Gemeinde der Freerider und Freeskier. So heißen die Linien auch ” Free Ski Mountaineering” (Salewa), “Big Mountain” (Arc’teryx Whiteline) oder “Technical Freeride” (Ziener), um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Kjus bietet hochfunktionelle und modische Skibekleidung

Schutz vor schlechtem Wetter und Schnee

Standard in den technischen Kollektionen für nächsten Winter ist der Schutz vor schlechtem Wetter und eindringendem Schnee. Membran-Systeme mit zwei oder drei Lagen sind schon fast Standard. Allen voran kommen hier die Gore-Tex-Laminate zum Einsatz, vor allem Pro Shell und Soft Shell. Aber auch die extrem dehnfähige Dermizax-Membran von Toray wird verarbeitet (u.a. bei Bergans) – und natürlich Sympatex, das jetzt neben jungen Marken auch bei Ziener im Programm ist.

Um sicheren Schutz vor Nässe zu bieten, darf bei der Membrankonstruktion noch nicht Schluss sein. Immer wichtiger werden Verarbeitungen und technische Features, die verhindern sollen, dass bei Powder-Abfahrten Schnee eindringt. Daher wurden in den neuen Kollektionen Kopplungssystem für Jacken und Hosen nochmals verbessert und auf breiter Front eingeführt. Meist ist der Schneefang der Jacken hoch elastisch, abnehmbar und mit einem zweiten Reißverschluss an den Hosenbung zippbar. Oder es wird ein zusätzliches elastisches Verbindungsstück eingefügt, das nach der Powdertour wieder im Rucksack verschwindet. Weitere Möglichkeiten sind Verbindungen mit Schlaufen oder Druckknöpfen.

Auch an den Handgelenken bleibt alles dicht. Neopren- oder Lycra-Stulpen schließen sicher ab, die Ärmelbündchen sind so konzipiert, dass sie sich über die Handschuhe ziehen lassen. Wer es ganz dicht haben möchte, der greift zum Overall, der als Trend- und Liebhaber-Stück in den Kollektionen immer wieder auftaucht – nach wie vor sehr technisch umgesetzt und im Baggy-Schnitt für Herren (wie bei Norröna).

Differenzierte Linien für Tiefschnee-Abenteuerfür

Für Tiefschnee-Freaks werden die Linien zudem immer weiter differenziert. So bieten viele Hersteller für den “Mountaineering”-Part, bei dem auch ein Aufstieg mit dazugehört, unwattierte Jacken und Hosen an (Vaude, Salewa, Arc’teryx etc). Deren Ausstattung und Schnitte sind so konzipiert, dass der Alpinist, der mit Ski unterwegs ist, sogar einen Klettergurt anlegen kann. Das bedeutet, die Taschen sind auch mit Gurt zugänglich, die Jacken sich vor allem an exponierten Stellen besonders abriebfest. Vaude setzt hierfür beispielsweise einen speziellen Keramik-Print ein, der den Oberstoff der Jacken verdichtet.

Für den reinen Freerider, der nur den Lift benutzt, um nach oben zu kommen, bringen die sogenannten “All-Mountain”-Linien Modelle mit leichter Isolation, die in Ruhephasen besser wärmen. Teilweise sind die verschiedenen Kollektionssegmente ganz unabhängig voneinander konzipiert. Einige Konfektionäre bieten die gleichen Modelle für verschiedene Einsatzbereiche entweder pur oder “isolated” an.

Wärme kommt auf verschiedenen Wegen

Isolation ist ein wichtiges Schlagwort für den kommenden Winter. Neben leichten und dünnen, aber hoch leistungsfähigen Kunstfaser-Isolationen (wie Priamloft oder auch Eigenentwicklungen) finden immer öfter Daunenmodelle als zweite oder dritte Lage den Weg in die Skiwear-Kollektionen. Versehen mit wasserdichter Außenhaut, ultraleicht und mit hoher Fillpower, sind die flachen abgesteppt und körpernah geschnitten. Entlüftungskanäle sorgen für die notwendige Atmungsaktivität.

Zusätzliche Wärme kommt auch über neue technische Systeme. Bei Kjus wurde ein Pfad für die empfindliche Rückenpartie entwickelt, das dank ultrakleiner Batterie bis zu 4 h Wärme abgibt. Columbia hingegen setzt mit der neuen “Omni-Heat”-Technolige auf eine Kombination aus Reflektion und Isolierung. Wichtigstes Erkennungsmerkmal hierfür ist das metallsiche Punktmuster auf der Innenseite der Jacken.

Auch die Softshells wurden weiter winterfest gemacht. Galten sie bisher in run 90 % derWitterungsbedingungen als einsetzbar, möchten die Softshellhersteller nur einen noch größeren Einsatzbereich erzielen. Zum einen durch die Verwendung von Membranen, welche die Materialien ganz (Gore-Tex Soft Shell) oder fast (Polartec Power Shield Pro) wasserdicht machen. Zum anderen durch neue Innenleben, die mit hochflorigem Fleece noch mehr Wärmeleistung erbringen sollen. Softshell-Jacken kommen zudem als Drei-in-Eins-Variante mit einer zusätzlichen, leichteren Softshell-Innenjacke oder mit einer leichten Kunstfaser-Jacke zum Einzippen.

Auch Softshell-Hosen haben einen Platz in den Kollektionen. Pur sind sie eher in den Skitouring-Linien zu sehen, im Materliamix (z. B. als “Gore-Tex Comfort Mapping”-Technologie) auch in den Freeride-Linien (z. B. bei Scott).

Schmale Schnitte und noch bessere Passform

Elastizität und Bewegungsfreihiet sind weitere wichtige Eigenschaften für den kommenden Winter. Die Schnitte sind körpernah, immer öfter sollen aber trotzdem auch noch Rückenprotektoren unter die Jacke passen. Dabei sind die Jacken im allgemeinen etwas länger geschnitten als im vergangenen Winter und bedecken den Po. Teilweise sind so gar Longjackets zu sehen, die in den jungen Freeride-Kollektionen mit Baggy-Pants kombiniert werden (z. B. bei Oakley oder Belowzero). All-Mounain-Hosen bringen Bewegungsfreiheit durch Elastizität und vorgeformte Kniepartien, ohne allzu lässig zu sitzen. Allen Hosen ist gemeinsam, dass sie über gut funktionierende Belüftungssysteme mit Reißverschlüssen an der Innen- oder Außenseite der Beine verfügen.

An den Passformen wurde weitergefeilt, die Größenläufe ausgebaut. Nur von S bis L, das gibt es nicht mehr. Völkl geht gar so weit, seine Skihosen in 13 Bundweiten und sechs Beinlängen anzubieten, wie das bei Jeans üblich ist. Mit den “Perfect Fitting”-System gibt es nächsten Winter damit für jede Figur etwas Passendes. Bei den Jacken wurden elf Weiten und drei Ärmellängen eingeführt. Auch die klassischen Skischneider wie Schöffel oder Maier Sports bieten ihre Skihosen in normalen Konfektionsgrößen plus kurzen und langen Größen an.

Kraftvolle Farben bestimmen das Bild

Genauso dynamisch wie das Freeriden an sich präsentieren sich die Farben der neuen Kollektionen. Die meisten Modelle sind uni gehalten, mit kontrastfarbenen Zippern oder eingearbeiteten Paspols. Zitronengelb, Grasgrün, Türkis, karibisches Meeresblau, Polarblau, oder auch Himmelblau, Lila, Pink und verschiendene Beerentönte, dazu Rot-Varianten von Chili bis Kirsche sind zu sehen. Ruhiger wird es mit erdigen Brauntönen, Tobacco oder Wood, Petrol und Schwarz. Dazu immer wieder Weiß für einen frischen Look.

Der Kombinationsmöglichkeit von Ober- und Unterteilen ist dabei keine Grenze gesetzt. In Sachen Farb-Codes herrscht nächsten Winter vollkommene Freiheit – ganz so, wie es die Freerider auch in den Bergen suchen.

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